In letzter Zeit hat sich ein Trend verbreitet, der die Verbraucher in zwei Lager spaltet. Die Rede ist von Bonus- und Kombi-Kreditkarten. Doch worum geht es da überhaupt? Und welche Vorteile bieten diese Karten den Nutzern? Wir klären auf.
Bei Bonus- und Kombi-Kreditkarten handelt es sich um ein Kartenmodell, das vorrangig dazu gedacht ist, Kunden enger an ein Unternehmen zu binden. Dazu verfügt eine solche Kreditkarte über die herkömmliche Zahlungsfunktion hinaus über gewisse Zusatzleistungen, die der Kartenanbieter bereitstellt. Um die Funktionsweise etwas zu verdeutlichen, hier ein Beispiel:
Ein Kartenanbieter schreibt seinen Kunden für jeden Umsatz, der mit der Karte getätigt wurde, einen festgelegten Punktwert gut. Mit diesen Punkten gibt es wiederum bei zukünftigen Einkäufen Rabatte. Das bedeutet konkret: Je mehr der Kunde mit seiner Kreditkarte umsetzt, desto mehr kann er beim Einkaufen sparen. Der Grund für dieses System liegt auf der Hand: An jedem Umsatz der Kreditkarte verdient der Kartenausgeber mit, daher ist es für ihn besonders interessant, die Kundenumsätze in die Höhe zu treiben. Einen Teil der dadurch generierten Mehrumsätze kann er dann in Form von Vergünstigungen und/oder Präsenten wieder an die Kunden zurückgeben.
Allerdings sollte jeder Kunde sich zunächst die Zeit nehmen, die Art der Vergünstigungen ausführlich unter die Lupe zu nehmen. Teilweise gibt es Rabatte nur in wenigen Geschäften, Hotels und Restaurants, von denen sich dann ausgerechnet keines in erreichbarer Nähe befindet. Oder es werden schlichtweg Boni angeboten, an denen Sie überhaupt kein Interesse haben. In solchen Fällen nützt auch das beste Bonus- oder Punktesystem nichts.
Besonders bekannt sind inzwischen die Kombikarten der großen Fluggesellschaften. Hier erhält der Kunde auf seine Kartenumsätze fast immer sogenannte Bonusmeilen, die er dann bei zukünftigen Flügen einsetzen kann, wodurch sich der Preis für den Flug reduziert. Es muss allerdings gesagt werden, dass sich solche Kombikarten in der Regel nur für Menschen lohnen, die sowieso viel fliegen. Wer lediglich einmal im Jahr eine Urlaubsreise mit dem Flieger unternimmt, hat nur wenig davon (dies wird auch unter Anderem dadurch bedingt, dass die Einlösefristen für Bonusmeilen meist sehr kurz gehalten sind).
Werfen wir zum Schluss noch einen Blick auf eine zweite Gattung von Bonuskarten, die inzwischen recht beliebt ist: die Kreditkarten der Tankstellenketten in Deutschland. Diese kombinieren die übliche Kreditkartenfunktion (mit der Sie jedoch meist nur bei dieser einen Tankstellenkette zahlen können) mit der Gelegenheit zum Erhalt von Boni. Dazu muss jedoch zunächst ein gewisser Mindestumsatz erreicht werden. Und genau hier liegt der Knackpunkt: Die Mindestumsätze sind in der Regel so hoch gewählt, dass der Kunde beispielsweise erst einmal für 3.000.- Euro Benzin bzw. Diesel kaufen muss, um dafür eine kleine Prämie zu erhalten. Stellt man dann den Wert dieser Prämie dem Umsatz gegenüber, so wird schnell klar, dass sich das Ganze im Endeffekt kaum lohnt.
Etwas anders sieht es aus, wenn als Prämie eine Senkung des Spritpreises angeboten wird. Manche Tankstellenketten zahlen ihren Kunden diese auch als Tankgutschein aus. Doch auch hier sollte man sich fragen, ob das Ganze wirklich in einer gesunden Relation zueinander steht.